Im vergangenen Jahr 2023 war der Kongress unter dem Motto der Dringlichkeit gestanden: „Weniger. Aber mehr draus machen!“ Die Dringlichkeit ergab sich aus Knappheiten, was Fachkräfte, Energie, Geld wegen Zinsen, fruchtbarer Boden, Wasser und nicht zuletzt die Bereitschaft betraf, Gewohnheiten und Denkweisen zu ändern.
Foto: © Enzberg
Ein Jahr später, 2024, standen wir (und die Gesellschaft) nicht mehr vor den Problemen, sondern mitten in der Arbeit: „Schon umgestellt! Komponenten, Bauwerke, Quartiere.“
Das waren die Überlegungen:
Was wird umgestellt? Die Gebäudetechnik natürlich, aber in der ökologischen Betrachtung hat jedes Ding eine Umwelt, auch die Installationen der Gebäudetechnik:
Diese benötigen vielfach eine neue Infrastruktur. Energie- und Wärmezuflüsse kommen zunehmend vom Dach, aus dem lokal oder von Nachbarn produzierten Strom oder aus Abwärmen, aus der Fernwärme oder ihrem Rückstrom, aus Anergienetzen, aus Erdsonden.
Und die Wärme- und Energiezuflüsse kommen nicht einfach, sondern sind das Resultat von Planungen, Vereinbarungen, Verträgen, Genehmigungen, also von jeder Menge Initiative und sozialer Innovation.
Die neue Gebäudetechnik benötigt vielfach ertüchtigte Gebäudehüllen. Über die Energieeffizienz der Gebäudehüllen im Gebäudebetrieb wissen wir inzwischen schon viel, aber nun verlangen der ökologische Aufwand, der in den Materialien steckt und der zukünftige Aufwand, der auch durch die Verbindungen der Materialien untereinander bedingt ist, mehr Aufmerksamkeit, auch auf diesem Kongress.
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Wegen dieses Aufwands verschiebt sich der Fokus auf die Neunutzung und den Umbau von Gebäudebestand und entsprechend weg vom Neubau.
Neunutzung heißt auch Dächer und Fassaden zur Milderung sommerlicher Temperaturen und zur Entspannung der Augen zu begrünen.
Erneut war unser Kongress zu Gast an der TU Wien im Saal ‚TUtheSky‘ des Plus-Energie-Bürohochhauses.
Tobias Waltjen, Foto: © Cristina Florit
Susanne Formanek, Foto: © Cristina Florit
Volker Schaffler, Foto: © Cristina Florit
Wir eröffneten mit
- „Rahmenbedingungen, die helfen“ und setzten fort mit
- Beispielhaften Sanierungsprojekten, gefolgt von
- Neuen Grundlagen in der Materialökologie und damit der Kreislaufwirtschaft.
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Am zweiten Tag begannen wir mit dem vieldiskutierten Thema
- „Neue Wege bei der technischen Gebäudeausrüstung“, setzen fort mit
- „Freiraum und Begrünung“ und schlossen mit der Vorstellung von
- Neubauprojekten.
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Wie schon letztes Jahr trugen sechs Workshops unabhängiger Forschungsgruppen an den Nachmittagen gewichtig zum Kongressprogramm bei:
- Flucco+ – flexibler Nutzer:innenkomfort (FH Technikum),
- Klimagemeinschaften (unterstützen die Dekarbonisierung in Bestandsquartieren) (FH Technikum),
- Zukunftsorientierte Baukonzepte mit Lehm, Holz, Stroh und Hanf (TU Wien).
- Neue Planungsansätze in der Bauwerksbegrünung (GRÜNSTATTGRAU),
- Holz in der Sanierung – Neueste Erkenntnisse und Forschungsergebnisse (RENOWAVE.AT), sowie
- Plusenergiequartiere – von der Planung zur Umsetzung. (AIT)
Ein Kongress findet auch in den Pausen statt, zumal bei so einem Panorama.
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