In BauZ! oder „Bau-Zett“ steht „Zett“ für Zukunft, das ganze Wort ist der wienerische Imperativ für „bauen“: „Bauts“! Unser Kongress wird seit 2004 im Rahmen der Messe Bauen & Energie veranstaltet, seit 2013 als internationaler Kongress.
Es ist ein Kongress, der weniger vielleicht als vergleichbare andere Veranstaltungen dem gemeinsamen besseren Fortkommen einer Berufsgruppe gewidmet ist, sondern Persönlichkeiten aus bau- und gebäudebezogenen Berufen versammelt, die ein Gefühl der Verantwortung eint: der Verantwortung für einen Wirtschaftssektor, der, mit allem was dazu gehört, – Errichtung, Sanierung und Betrieb von Gebäuden – bereits geologische Wirksamkeit gewinnt, – etwas, wofür schon die Bezeichnung Anthropozän vorgeschlagen wurde.
„Rahmenbedingungen. Darin Spielräume!“ war unser Motto für einen Kongress über Renovieren und Nachverdichten – und es war auch unser Motto für die Europäische Eröffnung.
Die europäischen Richtlinien und Verordnungen sind hochrangige Dokumente, Ergebnisse ungeheurer Aushandlungsprozesse in Kommission, Parlament, Rat und vorgelagerten Gremien – über Parteigrenzen, Staatsgrenzen und nicht zuletzt Sprachgrenzen hinweg! Und diese Richtlinien und Verordnungen werden in kurzen zeitlichen Abständen weiterentwickelt und neu gefasst. Dem wollten wir Respekt und Interesse mit unseren Vorschlägen für die Weiterentwicklung entgegenbringen.
Die Vorschläge des BauZ!-Beirates wurden bevorwortet und kommentiert von Dr. Hatto Käfer, Haus der EU in Wien und Dr. Rainer Mikulits, Direktor des Österr. Instituts für Bautechnik (OIB) sowie von Dr. Heidi Adensam, BMNT und DI Theodor Zillner, BMVIT, die als VertreterInnen der fördernden Ministerien auch die Eröffnung vornahmen.
Die Session 2 unter dem Motto „Eine Nutzung ins Leben rufen“ wurde von Aktivitäten in Wien dominiert: Nicole Büchl, wohnfonds_wien, referierte über zwei Modelle der Weiterentwicklung im Bestand, Lukas Lang von 3420 Aspern Development und Dieter Spath von Spath Arquitectos präsentierten Modelle eines hybriden, mehrfach nutzbaren Parkhauses als neuen Stadtbaustein. Sie wurden kurz, später in der Session 4 dann ausführlich ergänzt von Jochen Käferhaus, TB Käferhaus, Andreas Kleboth, Kleboth und Dollnig ZT, Florian Niedworok, Studio Mannerhatten, Andreas Oberhuber, Industriewissenschaftliches Institut IWI und Christina Schneider, Energieinstitut Vorarlberg, die das Thema mit Projekten aus Wien, Linz und Vorarlberg an den „Runden Tischen“ weiter ausdifferenzierten.
Session 3 „Funktionalität und Gestaltung“ wurde eingeleitet von Magdalena Leyser Droste, ILS Inst. f. Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Aachen, die eine Studie über den hessischen Ort Vilmar vorstellte, der bei guter Verkehrsanbindung von einem florierenden EFH-Gürtel umgeben ist , aber unter einem vernachlässigten Ortskern leidet. Tanja Tötzer, AIT Austrian Inst. of Technology, untersuchte mit einem multidisziplinären Team die Rolle der Nutzerinnenpartizipation für grüne Stadtoasen. Ergänzungen kamen von den späteren RednerInnen an den Runden Tischen Martin Aichholzer, FH Technikum, And Akman YBE, Urla-Izmir, Feria Gharakhanzadeh, TU Wien, Elisabeth Oberzaucher Uni Wien, in Vertretung von Tina Ipser, Donau-Uni Krems, Bente Knoll, B-NK, Georg Reinberg, Architekturbüro Reinberg und Matthias Schmid, NOVARC Architekten.
Der restliche Nachmittag war den erwähnten Detailvorträgen in kleineren Runden gewidmet. Er leitete in die abendliche klimaaktiv-Auszeichnungsveranstaltung im Kongressaal über.
Der Freitagmorgen begann mit Session 5: „Berechnen, simulieren“ mit Gerhard Hofer, e7, der die Optionen für sommerliche Regeneration von Erdsondenfeldern untersuchte, gefolgt von Wolfgang Karnutsch, FH Salzburg, mit einer multifunktionalen Fassade für Sanierungen, die Haustechnik und die Aktivierung der Außenwand von außen umfasst. Ergänzend blickte Paul Wegerer auf seinen Beitrag zur Nutzbarmachung von gründerzeitlichen Souterrainflächen für Wohnzwecke.
In Session 6 „Realisieren, Bauen, Zurückbauen!“ stellte Karl Viridén, Viridén + Partner, Zürich, seine Erfahrungen bei der Fassadensanierung mit fassadenintegrierter PV vor. Markus Winkler, Donau-Univ. Krems berichtete über den Stand seiner Entwicklung eines automatisch für Verschattung und Nachtlüftung gesteuerten Fensters in Gründerzeitgebäuden. Paul Wegener, Gassen & Partner Baumanagement GmbH, Tobias Steiner, IBO, Renee Wansdronk, Wansdronk Architektur, Amsterdam und Manuel Wesentlintner, Röfix ergänzten mit Ausblicken auf ihre Vorträge der zweiten Runde Tisch-Session 7.
Der weitere Nachmittag war den Runden Tischen, einer kurzen der Rückschau und dem Ausblick gewidmeten Abschluss-Session, Spezialworkshops und einer Führung durch die „Baurettungsgasse“ der Messe Bauen & Energie gewidmet und wurde dort mit dem glanzvollen Come Together abgeschlossen.
Am Tag vor dem Kongress hatte die traditionelle Architektur-Exkursion zu interessanten Sanierungs- und Gebietsentwicklungsprojekten in Wien geführt – insbesondere die ausländischen Gäste, die aus Botsuana, Deutschland, Großbritannien, Italien, Kroatien, der Mongolischen Volksrepublik, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, der Slowakei, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn und den USA gekommen waren.
Ebenso wie Vorträge gehören zu einem Kongress die Gespräche in den Pausen dazwischen. 14 Firmen und Organisationen: ACR Austrian Cooperative Research, baubook, Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich, FFG, IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie, Röfix AG, Röthis, Umidus, und, als Testimonials der Wiener Wirtschaftsagentur: EXPLOREAL GMBH, Lukas Lang Building Technologies GmbH, myWarm GmbH, RATAPLAN-Architektur ZT GmbH Wien, SQUAREBYTES Interactive Media e.U. sowie Wiener-Komfort-Fenster Lux GmbH, standen an den Ausstellertischen im Foyer für weitere Gespräche zur Verfügung.