BauZ! 2020 – Kreislauffähigkeit
Das Ziel, auf den bei der Entwicklung von Bauprodukten alles zuläuft, ist der Verkauf und der Einbau in ein Gebäude. Der Augenblick, in dem die verkaufsfertige Ware vorliegt, ist auch der Zeitpunkt, an dem ein maximales Wissen über den Baustoff und seine Leistungsmerkmale gegeben ist.
Dieser Kongress setzte das Ziel, auf den bei der Entwicklung von Bauprodukten alles zuläuft, versuchsweise später an, nach dem Ende der Nutzungsphase, an einem kritischen Zeitpunkt, an dem das Material, für einen juristischen Augenblick lang, zu Abfall wird, um dann sofort und routinemäßig – darauf kommt es an! –, zu Rohstoff umgedeutet, ein zweites Mal auf den Weg zum verkaufsfähigen Produkt gebracht zu werden.
Dies ist auch ein kritischer Zeitpunkt des minimalen Wissens über den Baustoff, denn: Wann wird dieser Augenblick sein? Welche Marktverhältnisse werden für ein mögliches rezykliertes Material herrschen? Was wird zu diesem Zeitpunkt technisch und rechtlich geboten, erlaubt und verboten sein? Und: In wieweit sind die Leistungsmerkmale des neuwertigen Baustoffs erhalten geblieben?
Diesem minimalen Wissen steht ein umfangreiches Erfahrungswissen aus dem Rückbau von Gebäuden aller Altersklassen gegenüber. Wir wissen sehr wohl, wovon es abhängt, ob ein wieder gewonnenes Material mit geringen oder nur mit hohem Aufwand oder überhaupt nicht neu eingesetzt werden kann und entsorgt werden muss.
Wir redeten also von der Kreislauffähigkeit als weiterem und vielfach neuen Leistungsmerkmal für Baustoffe und damit auch für Konstruktionen. Aber auch für architektonische Entwürfe und sogar für die Stadtentwicklung konnte das Kriterium Kreislauffähigkeit angewendet werden!
Der Kongress
Wir tagten in einem ermutigenden Umfeld einer neuen Europäischen Kommission, die den EU Green Deal in den Mittelpunkt Ihres Arbeitsprogramms stellt, und einer neuen österreichischen Bundesregierung mit deutlichen Umweltschwerpunkten.
Wir starteten am Mittwoch mit einer Architekturexkursion.
Wir besuchten Sanierungsprojekte, die eine neue, verbesserte, erweiterte oder gänzlich andere Nutzung eines Gebäudebestandes ermöglichen und schlossen mit zwei Neubauprojekten ab, bei denen die Vielfalt der Nutzung von Anfang an Programm ist.
Abends ludt uns die Botschafterin von Finnland, Pirkko Hämäläinen, in ihrer Residenz zum Empfang, bei dem viele gute Gespräche geführt wurden.
Am Donnerstagmorgen hörten und diskutierten wir Berichte aus einer Ratsarbeitsgruppe auf Anregung der Finnischen Ratspräsidentschaft, die sich in den vergangenen Monaten mit der zukünftigen Fassung der EU Bauproduktenverordnung beschäftigt hatte und eröffneten mit Grußworten der Ministerien, die den Kongress seit vielen Jahren unterstützen (nun gemeinsam neu zugeordnet im Ministerium für Klimaschutz).
Das Kongressprogramm am Donnerstag und Freitag, entfaltete sich mit einer Reihenfolge von Vorträgen über materialorientierte Projekte, Fortschritte bei Berechnungsmethoden und über Architekturprojekte. Die Vorträge wurden eingerahmt durch Diskussionen im Plenum, Gespräche in den Pausen und an den Ausstellertischen.
An den Abenden waren unsere Gäste am Donnerstag bei der klimaaktiv-Auszeichnungsveranstaltung – diesmal im Beisein der neuen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler – und am Freitag beim Come Together in der „Baurettungsgasse“ der Messe willkommen.
Wir freuen uns, dass Sie dabei waren!
Building materials that persist – Architecture responding to climate and life cycle.
If construction products were perfectly recyclable, all ecological efforts and expositions could be related to a virtually infinite useful life, i.e. they would approach zero. The extension of the actual life cycle of buildings and the extension of the useful life of construction products beyond the life cycle of a building are thus key tasks for sustainable building!
The Congress
We met in an encouraging environment of a new European commission who places their EU Green Deal at the centre of their work programme and a new Austrian federal government with a clear environmental focus.
We started on Wednesday with an architectural field trip.
We visited refurbishment projects that allow for new, improved, extended or entirely different uses of an existing building, and we rounded off with two new buildings which have been conceived from the outset for a multitude of uses.
In the evening the Finnish ambassador, Mrs. Pirkko Hämäläinen, invited us to a reception in her residence where we had many good conversations.
On Thursday morning we received and discussed reports from a Council Working Group, initiated by the Finnish Council Presidency that had dealt with a future revision of the EU Construction Product Regulation, and we opened the congress with statements of the federal ministries that have been supporting the congress for many years (now rejoined in the new Ministry of Climate Protection)
The congress programm unfolded on Thursday and Friday with an array of presentations on material-oriented projects, progress in evaluation methododology, and architectural projects. Presentations were nestled in a framework of discussions in the plenum, talks during breaks and at the exhibition tables.
In the evenings our guests were welcome at the Award Ceremony of the Austrian Sustainable Building Council (ÖGNB) und klimaaktiv Bauen und Sanieren on Thursday – this time in the presence of the new Minister for Climate Protection Leonore Gewessler – and on Friday at the Come together in the „Baurettungsgasse“ of the Building and Energy fair.